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Neurodermitis-Schub nach Trennung

Beeinflussen Trennungskonflikte den Verlauf von Neurodermitis?

Einige psychosomatisch orientierte Richtungen der Neurodermitis-Therapie fokussieren die Fähigkeit der Patienten, mit zeitweiligen oder langfristigen Trennungen auf gesunde Weise umzugehen.

Aus dem stationären schulmedizinischen Bereich ist mir hier vor allem das von Prof. Dr. Stemman entwickelte „Gelsenkirchener Modell“ bekannt. In der Kinderklinik Gelsenkirchen werden seit vielen Jahren an Neurodermitis erkrankte Kinder zusammen mit einem Elternteil behandelt und trainiert, so dass die Kinder lernen, sich ohne Anwesenheit der Eltern zu beschäftigen, und sich dabei wohl zu fühlen. Das Elternteil lernt gleichermaßen, sich gegenüber den Forderungen des Kinds besser abzugrenzen, und dem Kind so zu helfen, mehr Selbständigkeit zu entwickeln und sich stärker auf Begegnungen mit anderen Kindern einzulassen.

Aus den Ideen des Gelsenkirchener Modell heraus entstand das ambulante „Schwelmer Modell“ der Pädagogin Mechthild Hellermann, bei dem ein Schwerpunkt wie in Gelsenkirchen auf der gesunden, neurodermitis-gerechten Ernährung liegt, und ebenfalls Therapie, Information und Beratung hinsichtlich der Trennungs-Thematik angeboten wird.

Im Bereich der Homöopathie ist mir die Auffassung von Anthonie Peppler, Begründerin der „Kreativen Homöopathie“, bekannt, nach der die Ursache für Neurodermitis ein unzureichend oder gar nicht offen ausgetragener Konflikt der Eltern ist, der darin besteht, dass ein Elternteil (häufiger, da traditionell so erzogen, die Mutter) stärkere Bindung und ein Elternteil mehr Freiheit will. Das Kind versucht, den unterschwelligen Streit zu schlichten, und gerät dabei selbst in Konflikt, der sich über die Haut bemerkbar macht. Dieser Ansatz erlaubt sich eine noch konsequentere psychosomatische Ausdeutung der Neurodermitis, ist aber nach meinen Nachfragen bei anderen Betroffenen nicht für alle Patienten nachvollziehbar. Gemeint sein kann bei dieser Deutung auch ein völlig unbewusster Prozess von Bindungs- und Freiheitswünschen der Eltern.

Meine aktuelle Erfahrung ist, dass ich auf Trennungen mit Hautreizungen reagiere, aber nicht in allen Fällen. Vor Kurzem ergab sich in meinem beruflichen Feld eine Trennungssituation mit einem Menschen, den ich sowohl menschlich geschätzt habe, und durch den ich auch Geld verdient habe und bei weiterer Zusammenarbeit verdient hätte. Exakt der gleiche Fall ist vor 2 Jahren aufgetreten. Innerhalb von diesmal rund 10 Tagen entwickelte ich einen hochakkuten Schub an ca. 50% meiner Hautoberfläche, mit hochaufgeblühten, geschwollen Rötungen. Neben der seelischen Not fühlte ich mich auch körperlich sehr geschwächt und hochempfindlich. Ein akuter Krisenzustand zu einer Zeit, in der es mir hautmäßig ziemlich gut gegangen war.

Da ich die auslösende Situation und die wochenlange Konsequenz kannte, reagierte ich diesmal viel schneller und beschloss, eine Salbe mit Cortison plus Antibioikum als Feuerlöscher einzusetzen. Diesmal wollte ich einfach keine wochenlangen Torturen mit offener Haut, ständiges Jucken, Wundschmerzen, Schuppen, Erschöpfung und Frust. Meine Entscheidung wurde durch die Aussicht auf baldigen Urlaub erleichtert, den ich für die Ausheilung nach dem Absetzen der Salbe nutzen kann.

Ich nahm die Salbe 3 Tage lang 2 mal täglich, 3 Tage lang 1 mal täglich, 3 mal im 2-Tage-Rhythmus, und schleiche jetzt aus mit 2-1 mal pro Woche. Mittlerweile ist die Haut und meine Kraft wieder stabiler, es scheint zu funktionieren mit der gezielten Anwendung. Mein Allgemeinzustand ist viel besser, und ich freue mich auf den bevorstehenden Urlaub. Das aktuelle Trennungsthema habe ich mit Reiki, Heilhypnose und Essenzen behandelt, und mit guten Freunden darüber geredet. Das hat geholfen und mir gezeigt, wieviel Einfluss die Psyche hat. Für mich ist hier ein Augenmerk, den anderen eben so sein zu lassen mit seiner Entscheidung, egal ob ich es verstehe.

Bei diesem Verlauf eines starken Schubs kann ich sagen, dass ich die kurzfristige Nutzung von Cortisonsalbe für mich mittlerweile wieder als sinnvoll erachte. Vor 3 Jahren war ich noch dogmatischer Gegner, aber jetzt traue ich mir zu, es bei dieser geringen Menge im überschaubaren Zeitrahmen zu belassen. Die kurzfristige Ausheilung ist mit einem Energiegewinn verbunden, den ich für eine langfristige Verbesserung meines Lebensstils nutze. Ich habe jetzt nämlich einen starken Impuls bekommen, meine noch bestehenden Ernährungsfehler, z.B. zuviel Süßes und Weizen, auf ein Minimum zu reduzieren.

Bei meiner letzten Cortisonaktion vor gut 2 Jahren hatte ich die Kraft genutzt, um mit dem Rauchen aufzuhören, und das habe ich durchgehalten! Auf solche Weise habe ich es doch in der Hand, aus einem angeblichen Rückschlag einen Fortschritt zu machen. Das ging bei Cortison aber nur, weil ich jahrelang ohne ausgekommen bin, und manchen Schub wochenlang geduldig ertragen, und viele Heil- und Entspannungsmethoden, Therapien etc. genutzt habe, womit ich mein Leiden lindern, und mich weiterentwickeln konnte. Deshalb wirkt es das Cortison auch in der Verdünnung sehr stark und schnell, und mein System stabilisiert sich nun beim Absetzen schnell wieder.

Mein Fazit in Punkto Trennungskonflikt ist für mich nach dieser Erfahrung, dass ich nun 2 mal ganz deutlich gemerkt habe, dass ich auf Trennung mit einem heftigen Schub reagiere, wenn es zusätzlich um meine Existenz geht. Bei Freunden und Liebhaberinnen ist das jetzt nicht mehr so deutlich (war aber auch mal vor etwas längerer Zeit). Psychologisch ist die Liebe der Eltern existentiell, da Kleinkinder ohne sie nicht überleben können. Ein Mensch, der viel auf psychischer Ebene geheilt hat, fällt nicht mehr so leicht in die kindlichen Existenzängste zurück. Den meisten Erwachsenen mit wenig Therapieerfahrung passieren solche “Regressionen” (hineinfallen in schmerzhafte Gefühlszustände der Kindheit, mit den damit verbundenen unreifen Verhaltensweisen) nach meiner Erfahrung sehr oft, wenn sie durch aktuelle Ereignisse an die frühkindlichen Erlebnisse erinnert werden.

Ich kann Neurodermitikern also nur empfehlen, psychologisch wirksame Therapien, Mentaltraining und Geistheilung zu nutzen, um in Beziehungen stabiler zu werden, ein stärkeres Ich zu entwickeln, sich besser abzugrenzen, sich für das eigene Wohl verantwortlicher zu fühlen als für das Wohl Anderer, und sich mehr auf den eigenen, gefühlt sinnvollen Weg zu fokussieren.


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